3. Beach Tennis Team Weltmeisterschaft im Schatten des Roten Platz!!es

3. Beach Tennis Team Weltmeisterschaft im Schatten des Roten Platz!!es

Die dritte Mannschaftsweltmeisterschaft im Beach-Tennis wurde wieder unweit des Roten Platzes in der russischen Hauptstadt Moskau ausgespielt. Nach 15 Nationen in 2012 nahmen dieses Jahr folgende 24 Nationen an der Team WM teil.

Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Estland, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Israel, Italien, Japan, Lettland, Litauen, Portugal, Russland, San Marino, Spanien, Schweiz, Thailand, Ungarn, Venezuela, Weißrussland und Zypern haben mit dem deutschen Team um den Titel gekämpft.

Unser Team, um Kapitän Gerd Hummel, war wieder schwäbisch geprägt. Neben Hummel  (WTB) bildeten die aktuellen Vizeeuropameisterinnen: Dorothee Berreth (Schwäbisch Hall)/Carina Blank (Markwasen) und die aktuellen deutschen Meister Oliver Munz (Betzingen)/Alexander Bailer (Burladingen) unser Team. Gespielt wurden ein Herren- und Damendoppel sowie ein Mixed.

An 6 gesetzt bekam es unser Team dann im 1/8 Finale mit dem jungen Team aus Litauen zu tun, welches zuvor Israel mit 3:0 besiegte.

Wie erwartet gingen wir, nach anfänglichen Schwierigkeiten, mit 1:0 durch unser Damendoppel in Führung, so dass schon im Herrendoppel die Entscheidung fallen konnte. Auch hier kam es zu keiner Überraschung und am Ende zogen wir mit 3:0 in das ¼-Finale ein.

Hier trafen wir auf das international sehr erfahrene Team aus Japan und es kam zu dem erwartet engen Match. Bei sonnigen 30 C unter der russischen Sonne waren die Spiele sehr schweißtreibend und um jeden Ball wurde bis zum Umfallen gefightet. Die Damen konnten im immer tiefer werdenden Sand schließlich die 1:0 Führung einfahren und nun mussten die Herren ran. In einem hartumkämpften Match, welches bis zum letzten Ball offen war, konnten sich letztendlich die Japaner knapp in drei Sätzen durchsetzen. Nun lagen alle Hoffnungen auf dem Mixed. Hier war unser Team sehr gut besetzt, aber würde die Kraft noch ausreichen, oder muss der großen Hitze Tribut gezollt werden?

Die Japaner konnten den ersten Satz für sich entscheiden und auch im Zweiten konnte sich unser Team bis zum 5:5 nicht entscheidend absetzen. Nach zwei aggressiv gespielten Bällen und einen super Smash stand es 1:1. Der dritte Satz musste entscheiden. Hier setzte sich dann unsere bessere Kondition durch. Der japanische Gegner konnte sich, nach dem anstrengenden Herrendoppel nicht mehr schnell genug bewegen und unser Einzug ins Halbfinale wurde durch das Mixed von Carina Blank und Alexander Bailer war perfekt.

Damit kam es – wie erhofft – zur Neuauflage des Halbfinales der Fußball WM am Wochenende zuvor. Deutschland gegen Brasilien. Brasilien, an eins gesetzt, mit sechs Beach Tennis Profis antretend (darunter die aktuellen Nummer eins der Weltrangliste bei den Herren und Nummer eins/zwei bei den Damen) war hier allerdings klarer Favorit. Was konnten wir gegen die Übermacht ausrichten? Die Damen begannen – nur nicht gleich zu hoch in Rückstand geraten, so lange wie möglich das Match offen halten – das war das klare Ziel unseres Teams. Die Mädels spielten frisch, frech und ohne jeglichen Respekt, sie hielten das Match nicht nur offen sondern holten sogar sensationell den ersten Satz! Jetzt nur nicht einbrechen, die Brasilianerinnen begannen nachzudenken und das deutsche Team wurde immer besser, jeder möglich Smash wurde direkt verwandelt, Stopps wurden kaum zugelassen und nach 1,5h war die Sensation durch Carina Blank und Dorothee Berreth perfekt. Deutschland führt 1:0. Nun mussten die Jungs zeigen, ob sie den Brasilianern auch so viel entgegensetzen konnten. Leider nein. Den schnellen Aufschlägen und dem aggressiven Spiel der Brasilianer konnten sie nichts entgegensetzen. 1:1 das Mixed musste entscheiden. Jetzt könnte sich rächen, dass unser Team nur mit 4 Spielern/innen angetreten war. Die Brasilianer hatten Ihre Nummer eins für das Mixed geschont und wechselten dessen Mixedpartnerin ein. Ein frisches Mixed gegen eine deutsche Paarung, welche schon das Match gegen Japan (5 ½ Stunden) und die Doppel gegen Brasilien in den Knochen hatten. Es schien aussichtslos und sich nur um eine Frage der Höhe zu handeln, wie Deutschland verlieren sollte. Aber es kam ganz anders. Das frech und frei aufspielende Deutsche Duo Dorothee Berreth und Oliver Munz hatte immer wieder den besseren Schlag parat, die Brasilianischen Zuschauer wurden immer ruhiger und deren Trainer immer nervöser. 6:3 der erste Satz an Deutschland. Auch im zweiten Satz 4:1 / 4:2 und zwei Spielbälle zum 5:2, aber Brasilien kam zurück und konnte leider den zweiten Satz mit 7:5 für sich entscheiden. Am Ende siegte dann wohl doch das frischere und deutlich erfahrenere Team und Brasilien zog mit einem 2:1 ins Finale ein – sicherlich auch um einige grauen Haare reicher-.

Letzter Spieltag und unser Spiel um Platz 3 gegen den Gastgeber aus Russland. Auch hier waren wir klarer Außenseiter und mussten den anstrengenden und nervenaufreibenden Spielen des Vortages Tribut zollen. Zwar waren auch hier alle Matsches eng, aber am Ende sicherte sich Russland durch ein 3:0 verdient den 3. Platz.

Italien siegte am Ende verdient mit 2:0 (das Mixed wurde nicht mehr gespielt) und konnte sich für seine Finalniederlage des Vorjahres revanchieren.

Unser Team schloss das Turnier mit einem hervorragenden 4. Platz ab. Zu Beginn des Turniers war dies das Maximalziel, da die vorderen Nationen mit Profis antraten. Am Ende war die Freude über den 4. Platz nicht ganz so hoch, wie die Enttäuschung durch die verpasste Sensation im Halbfinale.

Oliver Munz